Georg Rast, Flusslauscher
ehem. WWF Deutschland
Referent Gewässerschutz
Aufgewachsen an einem kleinen Fluss mit Wasserrad und Mühle bin ich als klassisch ausgebildeter Wasserbauer mit dem letzten großen Wasserkraftausbau an mitteleuropäischen Flüssen ins anfangs akademische Berufsleben gestartet. Die massiven langfristigen und kostenträchtigen Umweltschäden waren nicht mehr zu übersehen. Diese Erfahrungen und meine persönliche Verwurzelung in einer vom Wasser geprägten Landschaft haben mich über Jahrzehnte beruflich und privat geprägt.
Das Finden von umweltverträglichen Lösungen für wasserbauliche Eingriffe war naturschutzfachlich nie wirklich zufriedenstellend, gesellschaftlich betrachtet schon. Die neuzeitliche Suche nach dem guten Zustand eines Flusses ist eine Krux, dabei ist der natürliche Zustand selbst bei Experten nicht wirklich abgesichert, geschweige dem Normalbürger bewusst.
Diese Naturzustände sind weitestgehend verschwunden aus unserer Welt. Daher ist es so wichtig, dass die letzten, auch noch so kleinen Reste von natürlichen Fließgewässern erhalten und auch bekannt gemacht werden. Man schützt nur, was man kennt und versteht. Gerne entlang Flüssen radelnd, oder auch darin schwimmend, beeindruckt mich zunehmend auch die individuelle Geräuschkulisse. Man muss am Flussufer verweilen können um die ganze Vielfalt zu erkennen, im, am und um das Fließgewässer.