Ein Label für
Mensch
und Natur.

Das Label »Gewässerperle PLUS« zeichnet wertvolle naturnahe Bäche und Flüsse – unsere Gewässerperlen – und das Engagement der Menschen dahinter aus; zum Wohl von Mensch und Natur.

»Gewässerperlen sind dynamische Bäche und Flüsse, die wertvolle Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, aber aufgrund ihrer Natürlichkeit auch einzigartige Naturerlebnisse für uns Menschen bieten.«
Label Gewässerperle PLUS: Die Flusslandschaft der Saalach zeigt offene Kiesflächen und Auwald.

Eine Auszeichnung für die Region

Mit dem Label »Gewässerperle PLUS« verleihen wir unseren Gewässerperlen den Wert, den sie verdienen. Wir schaffen ein Bewusstsein dafür, dass sie etwas Besonderes sind, ein Stück Heimat, um das wir uns kümmern müssen.

Die Auszeichnung einer Flussstrecke mit dem Label »Gewässerperle PLUS« ist an zwei Bedingungen geknüpft:

  • Der naturnahe Zustand der Flussstrecke muss anhand von zehn Kriterien nachgewiesen werden.
  • Ein mit allen Akteur:innen am Fluss gemeinsam verabschiedeter Entwicklungsplan soll den Zustand der Flussstrecke erhalten oder wo nötig verbessern.
Gewässerkriterien

Welche Kriterien soll eine Gewässerperle erfüllen?

Die Flussstrecke weist eine natürliche Wasserführung, ein natürliches Gewässerbett (Morphologie), einen natürlichen Geschiebehaushalt und eine gute Wasserqualität auf. Das Gewässerumfeld enthält weitgehend natürliche Lebensraumtypen und wird extensiv genutzt.

Die genauen Anforderungen der jeweiligen Kriterien finden Sie im Dokument »Zertifizierungskriterien Gewässerperle PLUS«.

Trägerschaft

Wer kann eine Zertifizierung beantragen?

Ob Gemeinde, Regionalverband oder Tourismusverband, Träger einer Gewässerperlen-Zertifizierung können alle werden, denen die nachhaltige Entwicklung ihrer Region am Herzen liegt und die diese gemeinsam mit anderen gestalten wollen.

Die Zertifizierung fördert und bündelt lokales Engagement und Interessenaustausch. Eine Gewässerperle vor Ort stärkt das Bewusstsein, ein besonderes Stück Heimat zu haben, etwas worauf man stolz sein kann. Es soll Freude bereiten, an der Bewahrung des Gewässerraumes mitzuwirken. Durch den partizipativen Prozess zur Erarbeitung des Entwicklungsplans entsteht ein Netzwerk in der Region, dessen Kraft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung genutzt werden kann.

Es liegt in unserer Verantwortung, die Schätze der Natur für unsere Kinder zu bewahren.
Label Gewässerperle PLUS: Ein Kind spielt barfuß in einem natürlich fließendem Fluss.
Entwicklungsplan

Sprechen, austauschen, verbessern!

Alle Akteur:innen, die ein Interesse an ihrem Gewässer haben – das sind Anwohner:innen, Fischer:innen, Landwirt:innen, Wassersportler:innen, Naturschutzvereine, Behörden – setzen sich an einen Tisch und erarbeiten gemeinsam einen Entwicklungsplan für ihre Gewässerperle.

Der Entwicklungsplan definiert, wie die Gewässerperle über die Zertifizierungsperiode von fünf Jahren in ihrem Zustand erhalten und verbessert werden kann. Dazu gehören Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen sowie konkrete Aufwertungen des Gewässers und seines Umfelds.

»Für Pläne sind doch eigentlich die Behörden zuständig.. Im Entwicklungsplan zu den Gewässerperlen sollen aber die Ideen und Wünsche aus der Region zusammengetragen werden, kreativ und zukunftsweisend.«
Kontakt Lange - Arbeitet für das Label Gewässerperle PLUS
Sigrun Lange Strategische Projektleiterin, WWF Deutschland

Das Mitdenken von flussaufwärts und flussabwärts gelegenen Bereiche sowie der Seitengewässer ist wichtig. Denn nur eine vernetzte Gewässerperle ist eine gute Gewässerperle.

Zertifizierungsprozess

Wie läuft der Zertifizierungsprozess ab?

Wir unterstützen Sie gern und gehen den Weg bis zur Auszeichnung mit Ihnen gemeinsam!

 

Weg zum Label Gewässerperle PLUS

Um den naturnahen Zustand einer Gewässerperle nachzuweisen, wurden acht Kriterien definiert, die die Gewässerstrecke erfüllen muss (Zertifizierungskriterien). Die Kriterien wurden so gewählt, dass sie möglichst einfach, ohne zu großen Aufwand und mit öffentlich zugänglichen Daten durch den Träger nachgewiesen werden können.

Ob die Kriterien erfüllt sind, wird von einem unabhängigen Wissenschaftlichen Beirat geprüft. Eventuelle auftretende Fragen werden besprochen oder im Rahmen einer Gewässerbegehung  persönlich geklärt.

Die Trägerschaft initiiert einen partizipativen Prozess, in dem ein Entwicklungsplan für das Gewässer erarbeitet wird. Von Anfang an sollen möglichst alle Interessensgruppen mitwirken können und so Kräfte gebündelt werden. Dies dient sowohl der Gewässerperle als auch der Gemeinschaft vor Ort.